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Hier findet ihr von mir geschriebene,

interessante Artikel rund um das Thema Feuerwehr.

„Watt is a Dampfmaschin? . . .“

...heißt es in dem Film „Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann. Und eine Dampfmaschine war damals ein enorm technischer Fortschritt.
Berlin erhielt 1832 die weltweit erst dritte Dampfspritze zum Schutz des königlichen Schlosses und eigens dafür ortsfeste Saugrohre wurden an der Spree installiert.
Aber gehen wir noch einige Jahre weiter zurück in die Geschichte um mehr zu erfahren.
1765 erfand der britische Ingenieur James Watt die erste doppeltwirkende Niederdruckdampfmaschine.Das erste Patent sicherte sich allerdings 1822 der in Wien lebende Ungar Paul Szabo. Er rbeitete mit seinen Söhnen an eine neue mit Dampfkraft betriebene Wasser-
spritze und machte dafür Versuche Dampf zum Betrieb von Feuerspritzen zu verwenden.
Die erste fahrbare Dampffeuerspritze entwickelte 1828 Ing. Captain John Ericsson. Er war Teilhaber der Maschinenfabrik Braithwaite in London und setzte eine Dampfpumpe mit stehenden Kessel und Anfachgebläse auf ein Wagengestell. Zwei Jahre später bestand diese Dampfspritze eine wichtige Bewährungsprobe bei strengem Frost. Bei einem Großfeuer arbeitete die von Ericsson gebaute Dampfspritze fünf Stunden durch, während alle Handdruckspritzen einfroren.
Die erste deutsche Dampfspritze baute 1863 die Firma Egestorff in Hannover. Alle bekannten deutschen Feuergerätehersteller wie
Koebe (Luckenwalde), Braun (Nürnberg), Ewald (Küstrin), Magirus (Ulm), um nur einige zu nennen, folgten in den nächsten Jahren.
Die bekannteste und leistungsfähigste Dampfspritze stellte allerdings die Firma Busch in Bautzen her. Wegen der enormen Kosten von etwa 11.000 RM bis 35.000 RM, hatten fast nur Berufsfeuerwehren Dampfspritzen. Desweiteren kamen auch noch die hohen Unterhaltskosten für Wartung und Fachpersonal hinzu. Die Maschinisten bzw. Heizer der Dampfspritzen bekamen eine spezielle Ausbildung und mussten dafür oft zur Eisenbahn.
Die ersten selbstfahrenden Dampfspritzen wurden um 1900 hergestellt, erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 km/h und eine Löschwasserförderung von 3000 Liter pro Minute. Die Dampfkessel wurden in den Feuerwachen auf stationären Anlagen vorgeheizt und ständig unter Druck gehalten. Auf der Fahrt zur Einsatzstelle wurden dann die Kessel mit Kohle oder Petroleum weiterbetrieben.
Die bald aufkommenden Motorspritzen mit ihren Explosionsmotoren setzten den Dampfspritzen ein Ende und sind heute nur noch in Museen zu bestaunen.

erschienen Brennpunkt news Nr. 20, Ausgabe 1/2010

Spieglein, Spieglein an der Wand wer ist der bekannteste Helm im ganzen Land?

Wenn man mal in den Reihen derer, die sich für Feuerwehrgeschichte interessieren herumfragen würde, welcher Feuerwehrhelm der bekannteste ist, würden vermutlich die meisten den alten Berliner Helm mit Raupe bzw. Kamm nennen.

Während bei anderen Feuerwehren bereits zu Kriegszeiten der Kamm vom Helm demontiert bzw. nicht mehr produziert wurde, teils wegen dem kriegsbedingten erhöhten Materialbedarf, aber auch wegen der reflektierenden Wirkung, behielt man in Berlin diese Besonderheit bei. Nach dem 2. Weltkrieg Krieg wurde der Helm weiterentwickelt. Er erhielt ab 1967 einen gelbleuchtenden Anstrich und wurde mit Wachnummern gekennzeichnet. Ab 1981 / 1982 brachte man einen Reflexring und das Hoheitsabzeichen, das Wappen der Berliner Feuerwehr an. Dieses Hoheitsabzeichen war lange Jahre ein beliebtes und schwer zu bekommendes Sammelobjekt von Feuerwehr-

interessierten.

Stolz waren die Berliner Feuerwehrleute bis, bedingt durch eine zu erfüllende Europa-Norm, der typische Berliner Feuerwehrhelm im Jahre 2003 nach und nach durch ein neues Model ohne Kamm ersetzt wurde. Nach über 70 Jahren war der Wegfall des Helmkamms für viele Kameraden ein herber Verlust.

Aber lange Zeit bevor es diesen Helm überhaupt gab, machte ein anderer Berliner Helm von sich reden und war schnell über die Landesgrenzen hinaus  bekannt. Gemeint ist die Lederkappe, besser bekannt als die Berliner Kappe.

Die ersten Lederkappen wurden im Revolutionsjahr 1848 eingeführt. 15 Kappen zur Probe mit Schutz- bzw. Nackenleder und einer Pferdehaareinlage zur Polsterung, die den Tragekomfort gegenüber den alten Blechmützen erheblich verbesserte. Durch das Nackenleder und den breiten Vorderschirm bewährten sich die Lederkappen sehr schnell und bereits ein Jahr später bekamen alle Berliner Feuermänner eine solche Lederkappe.

Mit der Gründung der Berliner Feuerwehr 1851 begann auch der Siegeszug der Lederkappe.

Die Vorteile der Berliner Kappen sprachen sich auch im übrigen Deutschland rum und so schafften sich nach und nach, auch viele andere Feuerwehren Lederkappen nach dem Berliner Vorbild an.

Es gab sie mit den verschiedensten Emblemen, Orts- und Stadtwappen. Der Preußenstern, in Berlin zeitweise sogar die Königskrone, befand sich auf den Lederkappen.

An den Kappen waren zur Unterscheidung der Funktionen verschiedenfarbige Farbringe angebracht. Rohrmeister hatten einen roten Ring, Zimmerleute und Handwerkerkolonnen einen gelben, Maurer blau und Wasserpumper grün. Diese verschiedene Farbringe gab es aber nur in Berlin. In allen anderen Teilen Deutschlands wurden nur  die roten Farbringe verwendet.

Ab 1899 wurden die Lederkappen mit einem abnehmbaren bzw. anzuknöpfenden Nackenleder und einem Kreuzblatt zur Verstärkung der Kappe und zum besseren Schutz versehen.

Die Berliner Kappen hatten sich überall so bewährt, dass sie bis in die 20er und 30er Jahre getragen wurden.

erschienen Brennpunkt news Nr. 22, Ausgabe 3/2010

und Feuerwehrchronik 4-2011

6.April 1966Flugzeugabsturz im Stößensee

Nachmittags am 6.April 1966 wurde die Berliner Feuerwehr zu einem ganz besonderen Einsatz gerufen.

Ein zweistrahliges sowjetisches Düsenkampfflugzeug vom Typ MIG, stürzte in Spandau, in der Nähe der 1908 / 1909 erbauten Stößenseebrücke, einer Stahl-Fachwerkbrücke ab. Den Piloten Hauptmann Kapustin und Oberleutnant Janow drohte aufgrund einer Havarie, der Absturz über Westberliner Wohngebiet. Die Piloten konnten die Maschine aus dem Gefahrenbereich heraus in den Stößensee steuern und somit eine Katastrophe verhindern.

Die Maschine zerschellte beim Aufprall auf dem Wasser und die Trümmer sanken auf den Grund. Das dabei, durch vermutlichen Bruch der Treibstoffbehälter, ausgetretene Kerosin schwamm auf der Oberfläche des Sees und musste gebunden werden.

Ekoperl, ein Ölbindemittel mit besonders hohem Ölaufnahmevermögen, das aufgrund seiner starken Hydrophobierung auch auf turbulentem Wasser schwimmfähig ist, wurde hierfür verwendet. Diese prophylaktische Ölsaugschicht kann über längere Zeit auf der Wasserober-fläche verbleiben und wurde später durch die Berliner Stadtreinigung abgesaugt und entsorgt.

Zur Sicherung der Einsatzkräfte wurde eine Schaumleitung verlegt und alle verfügbaren Trockenlöscher bereitgehalten.

Teile des Wracks konnten am gleichen Tag unter Einsatz von

Feuerwehrtauchern und eines Prahms einer Privatfirma gehoben werden. Am nächsten Tag wurden die Bergungsarbeiten mit Unterstützung Britischer Einheiten und deren Spezialfahrzeugen und –geräten fortgesetzt. Dabei konnte auch die Flugzeugkanzel mit den beiden toten Piloten geborgen werden.

Knapp 5 Jahre nach dem Mauerbau war dies eine sehr prekäre Situation und versetzte fast ganz Westberlin in Alarmbereitschaft. Ein sowjetisches Militärflugzeug dicht über Spandauer Wohngebiet. Nicht auszudenken die Katastrophe, wenn das Flugzeug nicht in den Stößensee gestürzt wäre.

© Guzy

erschienen Brennpunkt news Nr. 22, Ausgabe 3/2010

Pferde bei der Feuerwehr

© Guzy

Bereits weit vor der Gründung der Berliner Feuerwehr, waren die pferdebesitzenden Bürger, bzw. Fuhrunternehmer verpflichtet Vorspanndienste zu leisten und im Ernstfall ihre Pferde zur Verfügung zu stellen.

In einer Berliner Polizeianordnung vom 1.Mai 1743 heißt es: „Zu jeder Spritze werden drei Bürger bestellt, die ihr Brot mit Pferden verdienen.“ Das Prämiengeld für die zuerst ankommende Spritze war bei Pferdezug höher als bei Handzug. In einer Anweisung von Ludwig Scabell dem Branddirektor der 1851 gegründeten Berliner Feuerwehr heißt es: „Der Transport der Geräte verlangt 77 Gespanne, von denen 68 bei entstehenden Feuer Tag und Nacht erscheinen, 9 aber die nächtliche Feuerwache beziehen müssen.“ Aus Geldmangel wurden aber nur 32 Gespanne für 6400 Taler genehmigt. Eigene Gespanne hatte die Berliner Feuerwehr allerdings erst ab 1880. Vorher mussten diese, wie bereits erwähnt von Fuhrunternehmen oder auch von der Straßenreinigung gemietet werden.

Bei anderen Berufs- und freiwilligen Feuerwehren verhielt es sich ähnlich.

Speziell für die Feuerwehr errichtete Gebäude gab es in Berlin erst ab 1862, vorher kannte man nur die Spritzenhäuser zur Aufbewahrung der Geräte, zu denen im Alarmfall erst die Pferde gebracht werden mussten. Die Brandinspektion III, Mauerstraße 15a, Ecke Kronenstraße 1 war eines der ersten für die Feuerwehr errichteten Bauwerke. Bei diesen älteren Feuerwachen bestand fast das ganze Erdgeschoss aus einer Remise, in denen die Fahrzeuge untergebracht waren. Über der Remise befanden sich meist zwei Obergeschosse, die die Mannschaftsstuben enthielten. Die Ställe waren von der Remise getrennt und bei Alarm mussten die Pferde erst über den Hof geführt werden, was sie aber schon bald allein getan haben.

Erst ab 1897 mit dem Bau der Feuerwache Urban in der Wilmsstraße 19 und der Feuerwache FischerStraße 37/38 standen die Pferde neben bzw. vor den Wagen. Im Falle der Alarmierung konnten die Fahrer auf einer vor den Pferden liegenden Stallgasse an die Pferde herantreten und mit einem Handgriff den Latierbaum und die Halfter lösen. Das nun freie Pferd stellte sich dann neben die Deichsel des Wagens und konnte angeschirrt werden. Dadurch erreichte man Ausrückgeschwindigkeiten von 28 Sekunden.

Die Pferde standen im Stall mit Kopfgestell und die Trense hing lose in der Kinngrube. Der Stirnriemen war in den Kompaniefarben. Außer dem Fahrer waren zum Anspannen für jedes Pferd zwei Mann erforderlich, welche das Sielgeschirr, bestehend aus zwei Zugstränge, einem Tragegurt und einer Halskoppel das sich am Fahrzeug befand anlegten. Die in der feuerwehreignen Schlauchmacherei angefertigten Geschirre wurden nicht genäht, sondern mit Kupfernieten und vernickelten Plättchen genietet. Die Zugstränge wurden mit ledergelber Ölfarbe gestrichen und bestanden aus ausrangierten Hanfschläuchen.

Die Fahrer hatten an der Brandstelle bei ihren Pferden zu bleiben und sich um diese zu kümmern. Hufbeschlag und Geschirre mussten kontrolliert werden und bei kaltem Wind oder im Winter waren die Pferde einzudecken. Im Sommer wurden Beine, Nüstern und Stirn nass abgewischt und dann komplett mit Stroh abgerieben. Bei längeren Einsätzen spannten die Kutscher die Pferde aus, führten sie herum und mussten Zusatzfutter reichen.

Nach 1880 erhielt die Berliner Feuerwehr die Genehmigung sich eigene Gespanne zuzulegen. Es wurden Pferde dänischen, hannoveranischen, in der Hauptsache jedoch ostpreußischen und mecklenburgischen Schlages eingestellt.  Zu junge von außerhalb kommende Pferde bewährten sich nicht. Bevorzugt wurden welche die das Steinpflaster der Stadt gewöhnt waren. Die Berliner Feuerwehr verfügte 1883 über 112 und 1904 bereits über 154 eigene Feuerwehrpferde.

Von der Verwaltung wurde festgelegt, dass jede einzelne Kompanie mit gleichfarbigen Pferden zu bespannen sei. Die erste Kompanie führte Schimmel, die zweite Kompanie Füchse, die dritte undfünfte Kompanie Braune und die vierte Kompanie Rappen. Die Pferde erhielten eine Stammnummer und einen Namen. Die Namen wurden für die erste Kompanie aus dem Themenbereich „Deutsche Sage und Geschichte“, für die zweite Kompanie aus „Römische Geschichte“, für die dritte Kompanie aus „Naturereignisse, Blumen, Pflanzen, Flüsse, Schlachten“, für die vierte Kompanie aus „Vögel und Insekten“ und für die fünfte Kompanie aus „Säugetiere“ gewählt.

Für die Pferde stand der Abteilung ein Tierarzt zur Verfügung.

In den Anfangsjahren erfolgte der Hufbeschlag von externen Hufschmiedemeistern. Später dann durch eigenes Personal unter Aufsicht des Tierarztes. Der Beschlag wurde alle 4 Wochen erneuert. In der Zeit vom 15.April bis 15. Oktober bekamen die Pferde so genannte Sommereisen. Das waren Strickeisen mit eingelegter Korkschale. Vom 15.Oktober bis 15.April gab es Strickeisen mit Bohrungen und Gewinden zum Einschrauben der Stollen, sogenannte Wintereisen. Stollen waren aber nur im äußersten Falle einzuschrauben.

Die Fütterung erfolgte in drei Mahlzeiten und jede Mahlzeit in drei Portionen.

Als Einstreu wurde bis zum 1.September 1895 Stroh, ab diesem Tag Torfstreu zur Freihaltung der Stallluft von Ammoniakgasen verwendet. Da die Schlafräume der Feuerwehrmannschaften in unmittelbarer Nähe der Stallungen lagen.

Es gab bei der Feuerwehr normalerweise nur Wagen als Zweispänner, bis auf  wenige Ausnahmen die als Einspänner eingerichtet waren. Die Mannschaftsund Wasserwagen wurden in den Wintermonaten bei starkem Schneefall mit vier Pferden bespannt. Allerdings mussten dann oft Mietpferde eingestellt werden, da die Reservegespanne nicht ausreichten. Um aber in solchen Situationen möglichst wenig Pferde einstellen zu müssen, werden 1897 Versuche mit drei nebeneinander gespannten Pferden eingeleitet.

Hatten die Feuerwehrpferde das Durchschnittsalter von 4,5

Jahren überschritten und erwiesen sich für den Dienst bei der Feuerwehr als unbrauchbar, wurden sie in öffentlichen Versteigerungen verkauft. Diese ausrangierten Pferde wurden dann unter anderem gerne in den Dienst von Meiereien oder Brauereien gestellt. So kam es auch manchmal vor, dass ein ehemaliges Feuerwehrpferd beim Ertönen der Alarmglocke, an seine ehemaligen Pflichten erinnert wurde. Dann fuhr ein ganzer Löschzug durch die Straßen verfolgt von einem hinterher galoppierenden Pferd mit Bierwagen ohne Kutscher. So kam übrigens das Bier zur Feuerwehr.

Die letzten pferdebespannten Fahrzeuge befanden sich zum größten Teil noch bei den freiwilligen Feuerwehren und wurden dann allmählich bis 1938 durch Kraftwagen ersetzt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden aus der Not heraus wieder pferdebespannte Löschfahrzeuge eingesetzt.

links: Pferdebespannte Handdruckspritze des Blankenburger Feuerwehrvereins e.V. von 1928; rechts: Strickeisen

erschienen Brennpunkt news Nr. 24, Ausgabe 1/2011

„Heiliger Sankt Florian, Schütz´ unser Haus, zünd´ andre an“,

…heißt es scherzhaft in einem alten Vers. Denn der heilige St. Florian ist der Schutzpatron in Feuersnot und der Feuerwehrleute. Sein Gedenktag ist der 4.Mai.       

Florian war ein römischer Beamter, genauer gesagt Kanzleivorstand des Zivilstatthalters im Lager Lauriacum dem heutigen Lorch in Oberösterreich an der Donau. Diese römische Provinz Noricum im Voralpenland erstreckte sich vom Inn ostwärts bis zum Wienerwald. Da er zum christlichen Glauben übergetreten war und sich weigerte den Göttern der Römer zu opfern wurde er vom Dienst suspendiert. Er wurde in die Verbannung nach Sankt Pölten geschickt und hatte dadurch Ehr- und Pensionsverlust erlitten.

Rund vierzig Christen wurde in Lauriacum der Prozess gemacht und nach langen Peinen und vielen Martern warf man sie in den Kerker. Florian reiste trotz Verbannung zurück um ihnen zur Hilfe zu kommen. Daraufhin wurde er auf Befehl Aquilinus dem Stadthalter zusammen mit seinen Glaubensbrüdern zum Tode verurteilt. Mit geschärften Eisen wurden ihm die Schulterblätter zerschlagen, so steht es in alten Schriften. Anschließend wurde dem sterbenden ein Mühlstein um den Hals gehängt und er sollte in der Enns ertränkt werden. Zunächst war allerdings niemand bereit das Todesurteil zu vollstrecken. Bis sich schließlich ein Soldat fand der den Verurteilten in den Fluss stieß. Als der Soldat den Ertrinkenden nachschaute erblindete er. Florians Leiche tauchte wieder auf und wurde von den Wellen auf einen Felsen gespült. Um die Leiche vor Schändungen durch die Heiden zu bewahren tauchte plötzlich ein Adler auf, der ihn mit ausgebreiteten Flügeln schützte.

In der folgenden Nacht erschien Florian einer frommen Frau Namens Valeria mit der Aufforderung ihn zu bestatten. Als die Ochsen welche den Karren mit dem Leichnam zogen vor Durst völlig ermattet waren, entstand vor ihnen auf wundersame Weise eine Quelle, der heute noch fließende „Floriansbrunnen“. Valeria bestattete Florian auf ihrem Landgut. Über seinem Grab entstand später das heutige Stift Sankt Florian.

Dies geschah im Jahre 304, damals herrschten die Kaiser Diokletian und Maximian. Christen wurden verfolgt und mussten sich um üblen Strafen und Martern zu entgehen in den Bergen und in Felshöhlen verstecken. Nur acht Jahre nach der Hinrichtung Florians wurde unter Kaiser Konstantin volle Glaubensfreiheit zugesichert.

In manchen Gegenden durfte am Tag vor dem Gedenken aus Aberglaube kein Feuer im Hause angefacht werden. Nur der Dorfschmied durfte Feuer machen und dies wurde von den Dorfbewohnern ausgenutzt um Essen aufzuwärmen. Wer seine Pfeife rauchen wollte, musste dies im Freien tun. Am 4.Mai sollte es ein wenig regnen, man versprach sich dadurch weniger Feuersbrünste.

In Oberösterreich ist der Gedenktag des heiligen Florian ein Feiertag. Er ist der Schutzpatron des Landes und es gibt schulfrei. Viele Feuerwachen auf dem Lande haben den heiligen Florian im Fresko gemalt. Am Florianstag finden auch Feuerwehrfestlichkeiten und –übungen statt. Häuser werden mit Wasser bespritzt um sie vor Bränden zu schützen.

Aber Florian spielt nicht nur in der Geschichte der Feuerwehr eine wichtige Rolle. Er ist auch der Schutzpatron der Bäcker, Bierbrauer, Rauchfangkehrer, Seifensieder, Gärtner, Böttcher, Töpfer, und Schmiede. Er ist Schutzpatron für Katholiken aus Österreich und den ehemaligen engverbundenen Nachbarländern wie Böhmen, Mähren, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Polen und Bayern. Der Heilige Florian befehligt das Wasser, kann es über brennende Häuser ausgießen, kann trockenes Land befruchten, Wasserfluten hemmen und bei Brandwunden helfen.

„Florian“ wird in Fortführung dieser Tradition als Rufname im Funkverkehr der Feuerwehren verwendet.

erschienen Brennpunkt news Nr. 24, Ausgabe 1/2011

Dienstag 11. September 2001

Vor 20 Jahren am 11.Septemebr 2001, war der schrecklichste Tag in der Geschichte New Yorks und der örtlichen Feuerwehr. Dieses Ereignis brannte sich nicht nur in den Köpfen er Amerikaner fest, es war gleichzeitig ein Herzstich für alle Feuerwehrleute der Welt.

Anfangs dachten einige es handelte sich um einen Unfall oder gar einen schlechten Scherz. Man hatte sogar die Hoffnung, es flimmert gerade ein neuer Hollywood-Streifen über den Bildschirm. Falsch! Es war alles echt.

Um 8:46 Uhr  (Ortszeit) flog das durch al-Qaida Terroristen entführte Flugzeug American-Airlines-Flug 11, in den Nordturm des World Trade Centers. Zuerst ging man allgemein von einem Unfall aus und forderte die Menschen im Südturm auf Ruhe zu bewahren und an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben. Doch bald erkannte man es war ein terroristischer Anschlag.

Ein Löschzug von Chief Joseph W. Pfeiffer befand sich in der Nähe des Unglücksortes und traf als erste Rettungsmannschaft ein. Pfeiffer war der erste Chief vor Ort und
einer der Hauptkoordinatoren der Hilfs- und Rettungsmaßnahmen.

Flammen und Rauch waren zu sehen. Mehrere Stockwerke brannten. Die Scheiben in der Eingangshalle waren geborsten. Menschen mit teils schwersten Verbrennungen rannten den Feuerwehrleuten schreiend entgegen. Es herrschte das Chaos. Weitere Rettungskräfte trafen ein. Trümmer fielen herunter.

Die Feuerwehrleute begannen mit Rettungsmaßnahmen und probierten nach oben
vorzudringen um die Menschen zu evakuieren. Sie mussten die größte
Rettungsaktion vollziehen.

Um 9:03 Uhr krachte ein weiteres entführtes Flugzeug ins World Trade Center, United-Airlines-Flug 175. Diesmal in den Südturm.

Die Rettungsmaßnahmen wurden nun auf beide Türme ausgeweitet. Immer
mehr Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei und der örtlichen Hafenbehörde trafen
ein.

Die Fahrstühle in denen brennendes Flugzeugbenzin runter lief, ca. 90 Kubikmeter, funktionierten nicht mehr. Die Feuerwehrleute mussten das Treppenhaus benutzen. Ein Feuerwehrmann in voller Ausrüstung, mit über 30 kg Schläuche und Gerät, braucht mindestens 1 Minute für einen Treppenabsatz. Sie mussten also 80 Stockwerke rauf und dann begann erst die eigentliche Arbeit.

Da die Menschen probierten über das Treppenhaus zu fliehen und die Rettungskräfte nach oben liefen, waren die Treppen überfüllt. Die Feuerwehrmänner bekamen auch zu hören: „Warum geht ihr da rauf? Seht zu das ihr wegkommt.“

Um 9:37 Uhr traf das entführte Flugzeug American-Airlines-Flug 77das Pentagon in Arlington bei Washington.

Die Kommunikation unter den Feuerwehrleuten war sehr schwierig, da das interne
Kommunikationssystem des World Trade Centers zusammengebrochen war. Es blieb ihnen nur der eigene Sprechfunk. Sie hatten keine Informationen von außen. Sie wussten nicht was alle Welt im Fernsehen sah. Sie wussten nicht, dass die Gebäude aussahen, als wenn sie gleich einstürzen würden. Draußen flogen Trümmer herum. Menschen stürzten sich in Panik aus den oberen Stockwerken. Sie hatten Angst zu verbrennen und zogen den Sturz in die Tiefe vor. Es regnete menschliche Körper.

Die Feuerwehrmänner gingen an ihre Grenzen und darüber hinaus.

Um etwa 10:00 Uhr stürzte der Südturm ein. Es war keine Zeit einen Gedanken zu fassen. Jeder ist einfach nur gerannt. Alles war mit weißem Staub bedeckt.

Viele Feuerwehrleute wurden beim Einsturz des Südturms verschüttet, da sie trotz eines Räumungsbefehls ihre Evakuierungen fortsetzten.
Die New Yorker Einsatzkräfte haben eine besondere Einstellung zu ihrer Arbeit.
Sie stellen sich bedingungslos ihren Aufgaben und riskieren dabei oft den Tod.
Dieses Vorgehen erklärt auch die relativ hohe Anzahl von Todesopfern unter den
Feuerwehrleuten.

United-Airlines-Flug 93 wurde ebenfalls
entführt und sollte das Kapitol treffen. Nachdem Passagiere probiert hatten,
dass Cockpit zu stürmen um die Entführer zu überwältigen, steuerte der Pilot
der Entführer das Flugzeug zu Boden, etwa 100 Kilometer von Pittsburgh entfernt.

Um 10:28 Uhr stürzt auch der Nordturm des World Trade Centers ein. Im Umkreis von 500 Metern waren die Gebäude zum Teil einsturzgefährdet.

Was war passiert?
Die Hölle war passiert!

Etwa 3000 Menschen starben durch die Anschläge an diesem Tag. Davon waren 343 Feuerwehrmänner, 60 Polizisten und 8 Sanitäter.

Der Feuerwehrpater Judge, genannt der „Kaplan“ war das erste

offizielle Todesopfer  des 11.September. Sein Totenschein trägt die

Nummer 0001. Sein Leichnam wurde auf dem Altar der St.Peterskirche gelegt.

Für Feuerwehrleute gehören schreckliche Dinge zum Alltag,

jedoch war dies was sie hier erlebten schlimmer.

Feuerwehrmänner aus der ganzen Stadt waren in den Türmen und die Perversion des ganzen ist, dass die Menschen die helfen wollten, auf solch überaus schreckliche Art und Weise ums Leben kamen.

Das World Trade Center (WTC) bestand insgesamt aus 7 Gebäuden. WTC-1 und WTC-2 stürzten bekanntlich als erstes ein. WTC-3 (Marriott Hotel) wurde durch die Trümmer von WTC-1 und 2 begraben. WTC-7 folgte acht Stunden später. Es war durch den Einsturz von WTC-1 erheblich beschädigt und an mehreren Stellen loderten kleinere Brände. WTC-4, WTC-5 und WTC-6 wurden so schwer beschädigt, dass sie später abgerissen werden mussten.

Was die Feuerwehrleute am 11.September leisteten und besonders

während der Bergungsarbeiten in den darauffolgenden Wochen und

Monaten, war bemerkenswert.
Es waren psychisch und physisch besonders belastende Einsatzsituationen.

WE WILL NEVER
FORGET!

© Guzy

erstmalig erschienen in Brennpunkt news Nr. 26, Ausgabe 3-4/2011

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